Oase für junge Forscher
Gestern ist eine Umweltecke in der Granseer Bibliothek eröffnet worden
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Kein Platz bleibt leer im Raum neben der Bibliothek in der
Werner-von-Siemens-Gesamtschule. Vor allem die Mädchen und Jungen der jüngeren
Jahrgänge und Jugendliche der 8. Klasse sitzen und stehen neugierig im
Klassenzimmer. Dann wird‘s still. Immerhin hat die Singegruppe der Schule den
Platz neben der Tafel kurzerhand in eine Bühne verwandelt. Augenblicke später
erklingt Gesang, die Zuhörer verfolgen aufmerksam, wie sich Karl der Käfer gegen
lärmende Maschinen wehrt, die seinen Lebensraum, den Wald, platt walzen. Die
jungen Sänger geben noch eine Zugabe, dann kommt Reinhard Witzlau, promovierter
Schulleiter, zu Wort. „Es ist vollbracht“, zeigte er gestern große Freude
darüber, endlich die Umweltmedienecke offiziell den Schülern übergeben zu
können. Besonders froh ist Witzlau darüber, dass Bundespräsident Johannes Rau
erst wenige Augenblicke vor dem lang ersehnten Ereignis in Gransee bundesweit
die „Woche der Umwelt“ eröffnet hat. Besser könne man‘s nicht treffen, sagt der
Schulleiter lächelnd. Vor fast einem Jahr, so blickt er zurück, sei die Idee
geboren. Alle waren sofort vom Plan begeistert. Was fehlte, war das nötige
Kleingeld. ohne zu zögern stellte Gerda Strempel, Vorsitzende des
Schulfördervereins, einen Förderantrag. Und siehe da, so wohl das
Landwirtschaftsministerium als auch die Weltorganisation WWF zeigten sich
großzügig, ließen gemeinsam 2500 Euro für die Umweltmedienecke springen, bedankt
sich der Schulleiter bei Sponsoren, aber auch bei den Grund- und Gesamtschülern
sowie den Hortkindern und Pädagogen, die tatkräftig an der Ausgestaltung des
Raumes beteiligt waren. Allein die jungen Leute aus 8. und 9. Klassen verzierten
die kahlen Wände mit Motiven aus der Natur. Selbst kleine Papp-Bienen kreisen an
der Decke. Als kleines Dankeschön gibt‘s Urkunden für die Schüler. Worte des
Dankes und Blumen gehen aber auch an die Lehrer und Schüler, die beispielsweise
die fünf Umwelt-Wasser-Koffer mit Experimentierutensilien gefüllt ha ben. Selbst
die Versuchsanleitungen sind von den Mädchen und Jungen in Eigeninitiative
gestaltet worden. So lernen die Kinder beispielsweise, dass Steine und Sand
durchaus in der Lage sind, Wasser zu reinigen. Und selbst im Computerkabinett
wartet neue Software auf eine Entdeckungsreise der Schüler. Bibliothekarin Irina
Schulz hofft jetzt, dass die jungen Forscher nicht lange auf sich warten
lassen.
Märkische Allgemeine Zeitung
3. Juni 2004
3. Juni 2004
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