Hufeisenkid huldigten Astrid Lindgreen und Pipi Langstrumpf mit einer Live-Quiz-Show


GRANSEE. Wer Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraims Tochter Langstrumpf nicht kennt, hatte gestern bei der Live-Quiz-Show im Hort „Hufeisenkids“ keine Chance. Die Zuschauer, die von Regisseurin Irina Schulz begrüßt wurden, aber kannten sich bestens aus. Kein Wunder. Hatten sich doch die Mädchen und Jungen in den vergangenen zwei Wochen ausgiebig mit der weltberühmten Kinderbuchautorin Astrid Lindgren und ihren Helden beschäftigt. So gestalteten die Granseer Bilder über ihre Idole Pippi Langstrumpf, Karis son vom Dach, Ronja Räubertochter, Michel und die vielen anderen Kinderbuchakteure. Pfarrerin Beate Wolf aus Menz hatte vorgestern zur Lese- stunde eingeladen. „In den Ferien drehte sich fast alles um Astrid Lindgrens Bücherhelden“, sagte Erzieherin Liane Guth, die als Pippi Langstrumpf mitfieberte. Etliche Gäste sahen aus wie ihre Helden: Zäpfchen, Ringel söckchen, Räuberkopftuch oder Polizistenmütze als Zeichen dafür, dass die Figuren beliebt sind. Und wie es sich für eine Live-Fernsehübertragung gehörte, fehlten Kameras genauso wenig wie Mikrofone und ein Showmaster. war in diesem Fall eine Masterin : Janine Dehn. Charmant stellte sie ihre Fragen. Bevor es aber auf der improvisierten Bühne ernst wurde, gab‘s wie im echten Showgeschäft ein so genanntes Warm-up. Denn nicht nur die Kandidaten wurden befragt, sondern auch das Publikum. Und die mussten eingewiesen werden, erhielten diverse Regieanweisungen. Dann hieß es: Kamera ab, Sendung läuft. Besonders nervös waren die, die als Kandidaten auf den „heißen Stuhl“ mussten. Meist legte sich ihr Lampenfieber rasch. Kaum eine der jeweils zehn kniffligen Fragen blieb unbeantwortet. Dominique und Maria vertraten das Team „Pippi und ihre Freunde“. Die Mannschaft „Michel aus Lönne berga“ schickte Anika und Sarah ins Studio, John und Tabea rieten für „Die Kinder von Bullerbü“. Jonas und Nastasia kämpften für „Ronja und ihre Räuber“. Und dann gab‘s ja noch die „prominenten“ Joker: Luisenbuchhändlerin Gudrun Beil, Geschäftsinhaberin Siegried Schlauer, Marketingfachfrau Claudia Kosmehl und MAZ-Redakteur Karsten Lewerenz. Auch sie hatten eine gehörige Portion Lampenfieber. Ob wohl die Lektüre der Lind gren-Bücher schon eine zeit lang hinter ihnen liegt, gaben sie sich ordentlich Mühe. Ver ständlich, wollten sie ihre Rate-Teams doch nicht enttäuschen. Die nächste Regiean weisung: Kameraaus, Werbe pause. Die Lückenfüller ließen zwischen den Raterunden keine Langeweile aufkommen. Jede Gruppe bot ein Showprogramm, natürlich eins, in dem Lindgren-Helden Hauptrollen spielten. Musikali scher Star-Gast: Sozialarbeiter Burkhard Voigt live an der Klampfe. Je näher das Finale und damit die Schlussszene kam, desto enger wurde es. Alle vier Teams lagen dicht beieinan der. Ein „Stechen“ war unver meidlich. Die Frage: Wann er schien das erste Buch von Astrid Lindgren? John von „Die Kinder von Bullerbü“ riss als erster den Arm in die Höhe. „1954“, sagte er. „1974“ und „1980“, schätzten andere Kanididaten. Die richtige Antwort: 1945. Johns Jahreszahl lag am dichtesten. Sieg. Er jubelte genauso wie seine Fans, seine Mannschaftkameraden, Teamchefin Liane Guth und der Joker von der MAZ. Besonders erstaunlich: Gewonnen hatten die beiden jüngsten Rater. Glückwunsch. Da jedoch alle Kinder zum Gelingen der Live- Show beigetragen hatten, gab‘s auch für alle Preise, unter anderem vom Schulförderverein. Nach einem stürmischen Bonbonre gen wechselten Lindgren-Bücher, Aufkleber und Bastel utensilien die Besitzer. Kameraschwenk, Abspann. Hortchefin Ute Sievert dankte allen, vor allem Irina Schulz. Schließlich hatte die Bibliothekarin das Drehbuch zur Show geschrieben und Regie geführt.

Märkische Allgemeine Zeitung
25. August 2007

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