Vereintes Leihgeschäft

CDU-Landtagskandidat Henryk Wichmann informiert sich über das kooperativen Mittelzentrums

GRANSEE. Der CDU-Kandidat war gestern voll des Lobes. Als derzeitiger Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten im Landkreis Uckermark informierte sich Henryk Wichmann in der Granseer Bibliothek vor Ort und stellte schon nach wenigen Minuten fest: „Bei uns in der Uckermark, da macht jeder Seins, obwohl deren Bibliotheken in schlechtem Zustand sind.“ Ein ewiger Streit herrsche beispielsweise zwischen Prenzlau und Angermünde, und jeder klebe und sitze auf seinem Geld. Hier im Norden von Oberhavel gehe es da deutlich fortschrittlicher zu.

Der CDU-Kandidat, der an der Seite seines Parteifreundes Sven Petke nach Gransee gekommen war und auf der Landesliste seiner Partei Platz 20 einnimmt, zeigte sich überzeugt, dass sich die Effizienz der Bibliotheken im Norden von Oberhavel erhöhen wird. Nicht jede Ausleihstelle müsse jedes Buch haben. Ein wirklich kooperatives Zusammenwirken, und das sei zwischen den drei Städten der Fall, bewirke da Wunder.

Überhaupt überraschte den Landtagskandidaten, wie im Norden von Oberhavel das Geld aus dem gemeinsamen Kooperationsfonds aufgeteilt wird. „Die etwa 800 000 Euro werden ausschließlich für regionale Projekt verwendet“, erfuhr er, während Sven Petke kommentierte: „Zusammenarbeit ist bei der heutigen Finanzlage notwendig, das Beispiel der Bibliotheken lässt aber augenscheinlich werden, welche Vorteile ein Zusammengehen hat.

Den Nutzen eines uneigennützigen Herangehens verdeutlichte bei dem Treff in der Granseer Bibliothek auch der Vorsitzender der Zehdenicker Stadtverordnetenversammlung, Dieter Hass (CDU). Die erste Maßnahme des kooperativen Mittelzentrums sei in Fürstenberg verwirklicht worden, obwohl diese Stadt ein nicht stimmberechtigtes Mitglied ist. Schon 2007, als die neue Struktur nur auf dem Papier stand, sei beschlossen worden, gemeinsam einen Fisch-Kanu-Pass zu finanzieren. Man habe zeigen wollen, dass Fürstenberg nicht hintenan gestellt werde, und die Kanu-Strecke erweise sich als vorteilhaft für den Tourismus in der gesamten Region.

„Das kooperative Mittelzentrum ist eine neue Geschichte und noch nicht in allen Köpfen drin“, minderte schließlich der Geschäftsführer der Regio-Nord, Olaf Becher, den Lobesschwall. Seine Geschäftsstelle bezeichnete er als „den Schreibtisch des Mittelzentrums“. Fakt sei aber, dass der Bibliotheksverbund das erste greifbare und nachvollziehbare Ergebnis des kooperativen Mittelzentrums darstelle. Und es handle sich in Gransee um eine wirklich professionell geführte Bibliothek. Olaf Bechert versicherte, dass der Bibliotheksverbund ein Projekt des Mittelzentrums bleibe und auch in den Folgejahren Unterstützung erfahre. Jedoch entscheide darüber nicht er, sondern der Kooperationsrat.

Gegenwärtig verfügt die Granseer Bibliothek über 24 000 Medien und die Zehdenicker über 22 000. Anders als diese Einrichtungen wird die Fürstenberger Bibliothek ehrenamtlich geleitet. (Von Wolfgang Gerth)

Märkische Allgemeine Zeitung
5. Mai 2009

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