Dominostein wieder in GRANSEE

Mauerfall - Siemensschüler suchen nach einem würdigen Platz für „Mauerstein“

Die GRANSEEr Siemensschüler haben ihren selbst gestalteten „Mauerstein“ zurück, mit dem sie sich am Abend des 9. November am symbolischen Fall der Mauer durch Dominoeffekt beteiligten. Innerhalb der Schule soll er nun einen würdigen Platz finden.


Von Wolfgang Gerth


GRANSEE Der Styroporquader, den Schülerinnen der GRANSEEr Siemensoberschule Anfang dieses Jahres zu einem „Dominostein der Weltpolitik“ werden ließen, ist zurück. Vorerst ist er in der BIBLIOTHEK untergebracht, schon bald aber soll er einen für alle Besucher der Schule jederzeit sichtbaren Platz erhalten. Nachdenken ist derzeit angesagt.


Weitaus aufregender war dagegen die Anlieferung des Blocks Anfang Oktober dieses Jahres. Die Siemens AG hatte ihre GRANSEEr Partnerschule ausgerechnet vor den Schulferien wissen lassen, dass ein Dominostein angeliefert werde, der dem historischen Anlass entsprechend gestaltet werden solle – innerhalb von vier Tagen. So war es ein Glück, dass sich die Zehntklässlerinnen Marie-Theres Cicholski und Jenny Hinrich schon in den Wochen zuvor reichlich Gedanken gemacht hatten. Mauerstücke, die zugleich Hoffnungsschimmer darstellen, wollten sie malen. Als es nun an die Umsetzung ging, war Marie-Theres aber in Oranienburg im Schülerpraktikum, so dass ihre Freundin und Kunstlehrerin Anke Riesenberg allein ans Werk mussten. Beinahe über Nacht bemalten sie eine Seite mit Acrylfarben: graue Bruchstücke der Mauer vor blauem Himmel. „Die Mauer ist gefallen. Im Laufe der Zeit holt sich die Natur das Ihre zurück, Pflanzen wachsen“, nannten sie ihr Thema. Und die durchscheinende Sonne symbolisiert das Hoffnungsvolle.


Als das Werk vollbracht war, wollten Schülerinnen und Lehrerin nun natürlich auch den symbolischen Fall der Dominosteine am Abend des 9. November in Berlin live miterleben. Ihr Stein hatte die Nummer 294, so dass er ja leicht zu finden sein musste. Doch die Anmeldeformalitäten erwiesen sich als kompliziert, der Termin war nicht zu halten. Und so gehörten auch die beiden Schülerinnen und ihre Lehrerin zu jenen, die den symbolischen Fall der Dominosteine im Fernsehen verfolgten. Dort konnten sie ihren Quader aber nicht erkennen.


Gewissermaßen als Trost verfügen sie nun über ein Buch, das den Titel „Dominobuch – Geschichte(n) mit Dominoeffekt“ trägt. Gut 200 Seiten dick sind in diesem alle 800 Steine abgebildet. Der ihre befindet sich auf Seit 91. „Auch wenn es mit der Fahrt zum Brandenburger Tor nicht geklappt hat, wir waren dabei“, sagten die drei Macherinnen gestern. Und unübersehbar war, dass sie sehr stolz darauf sind.


Märkische Allgemeine Zeitung
26. November 2009

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